Selle, K. (2024). Kontext. In C. Peer, E. Semlitsch, S. A. Güntner, M. Haas, & A. Bernögger (Eds.), Urbane Transformation durch soziale Innovation (pp. 135–142). TU Wien Academic Press. https://doi.org/10.34727/2024/isbn.978-3-85448-064-8_17
Die Beachtung des Kontextes für wissenschaftliche Arbeit wie praktisches Handeln erscheint so selbstverständlich, dass das weder der Erwähnung noch gar ausführlicher Behandlung bedarf. Sollte man meinen. Aber schon beim zweiten Blick auf den Gegenstand verliert er seine Eindeutigkeit: Aus Singular wird Plural, aus dem Substantiv eine Tätigkeit. Zugleich zeigt sich: Kontext ist nicht einfach gegeben, sondern eine Interpretationsleistung, die sich bis zur Bedeutungslosigkeit steigern lässt. Es scheint zudem Umstände zu geben, in denen man Kontexte missachtet oder sich gezielt und mit guten Gründen von ihnen abkehrt. Um solche Überlegungen für die Diskussion über nachhaltige Entwicklung nutzbar zu machen, bedarf es allerdings noch einer – hier nur angedeuteten – Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand und eines kurzen Hinweises auf den kommunikativen Kontext, in dem dies geschieht. Auch der Kontext wissenschaftlicher Arbeit verändert sich ständig. In jüngster Zeit zeichnet sich etwa mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) eine solche Kontextveränderung ab. Daher ist dieser Text zugleich ein Selbstversuch, an dem eine KI als Stichwortgeberin beteiligt ist.