Rolfes, M., & Wilhelm, J. L. (2024). Komplexität. In C. Peer, E. Semlitsch, S. A. Güntner, M. Haas, & A. Bernögger (Eds.), Urbane Transformation durch soziale Innovation (pp. 127–134). TU Wien Academic Press. https://doi.org/10.34727/2024/isbn.978-3-85448-064-8_16
Der Beitrag behandelt aus einer systemtheoretischen Perspektive die Frage, wie Organisationen in der Kommune die Komplexität urbaner Transformationen bewältigen. Dies geschieht durch Mechanismen der Komplexitätsreduktion, wodurch Überforderung abgewendet und Entscheidungsfähigkeit sichergestellt wird. Durch ein Etablieren sogenannter Entscheidungsprämissen wird das unübersichtliche Durcheinander sortiert und Ordnung geschaffen. So vereinfachen Organisationen ihre Umwelt, reduzieren Komplexität und stellen Entscheidbarkeit her. Die Innovationsfähigkeit von Organisationen lässt sich erhöhen, wenn deren Komplexitätsbewusstsein neu inspiriert und etablierte Muster der Komplexitätsbewältigung (re)justiert werden, d. h. die Entscheidungsprämissen angepasst werden. Derzeit dominiert in den Kommunen ein gewisser Optimismus im Hinblick auf die Steuer- und Beeinflussbarkeit urbaner Transformationsprozesse. Im Beitrag wird angeregt, hier mehr Raum für experimentelle Umgangsformen mit Komplexität, Komplexitätsreduktion und Komplexitätsbewältigung zu ermöglichen. Gerade in systemtheoretisch inspirierten, systemischen Ansätzen wird diesbezüglich ein Innovationspotenzial gesehen.