Sonnek, R. (2022). Nachbemessungstafeln für gemauerte, gründerzeitliche Schubwände im Lastfall Erdbeben [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2022.94562
E208 - Institut für Hochbau, Baudynamik und Gebäudetechnik
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Date (published):
2022
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Number of Pages:
116
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Keywords:
Erdbeben; historisches Mauerwerk
de
earthquake; historic masonry
en
Abstract:
Gründerzeithäuser mit ihren eleganten und stilvollen Fassaden prägen das Stadtbild Wiens und rund ein Viertel aller Wohnungen der Bundeshauptstadt befinden sich auch heute noch in diesem Altbaubestand. Sanierungen, Umbauten und Dachgeschossausbauten helfen, die Wohnqualität in ihnen zu verbessern beziehungsweise neuen Wohnraum zu schaffen. Für bauliche Veränderungen an diesen Bestandsobjekten bedarf es laut der Verordnungen aber nicht nur der Einhaltung bautechnischer Erfordernisse in Bezug auf Wärme-, Brand- und Schallschutz, sondern auch hinsichtlich der Erdbebensicherheit zum Schutz der BewohnerInnen. Immerhin beträgt die Anzahl der in Österreich gemessenen seismischen Bewegungen mehrere hundert pro Jahr, wobei das Wiener Becken zu den besonders aktiven Zonen zählt. Nachbemessungen in Gründerzeithäusern wurden bis jetzt gemäß dem EUROCODE 8, der europaweit den technischen Standard zur Erdbebensicherheit von Gebäuden vorgibt, und nach dem Leitfaden der Kammer der ZiviltechnikerInnen vorgenommen, welcher den Erfüllungsfaktor im Lastfall Erdbeben mittels Pushover-Analyse feststellt.In dieser Arbeit wurden – auf diesem Leitfaden aufbauend – für nicht tragende Zwischenwände in gründerzeitlichen Häusern, die die Weiterleitung der Horizontallasten von den Außen- zu den Mittelmauern im Erdbebenfall gewährleisten, zum Nachweis der Erdbebensicherheit Schubtafeln erarbeitet. Da sich Gründerzeithäuser infolge der damals herrschenden Bauordnung in ihrer Konstruktionsweise betreffend Baupläne und verwendeter Baumaterialien stark ähneln, konnte mithilfe der Parameter Geschossanzahl, Baugrundklasse,Wandstärken und Einflussflächen eine numerische Analyse durchgeführt werden, deren Ergebnisse eine allgemeine Anwendung der Schubtafeln in der Praxis unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen möglich machen.
de
Apartment buildings of the Gründerzeit era in Vienna with their elegant and stylish façades are typical of the town’s cityscape. Almost a quarter of all flats in the federal capital are still located in these old buildings. Renovations, alterations, and loft extensions help to improve the quality of living in them as well as create new living space. However, according to regulations, structural changes to these buildings do not only require compliance with structural requirements in terms of heat, fire, and sound insulation, but also in terms of earthquake safety to protect the residents. After all, the number of seismic movements measured in Austria amounts to several hundred per year, with the Vienna Basin being one of the particularly active zones. Post-design measurements in houses of the Gründerzeit era have so far been carried out in accordance with EUROCODE 8, which sets the technical standardsfor earthquake safety of buildings throughout Europe, and in accordance with the guidelinesof the Kammer der ZiviltechnikerInnen, which determine the fulfilment factor in the earthquake load case by means of pushover analysis.In this work, which is based on these guidelines, shear tables were developed for the verification of earthquake safety in Viennese Gründerzeit houses. The tables pertain to nonload-bearing partition walls, which ensure the transmission of horizontal loads from the outerto the middle walls in the event of an earthquake. As a result of the building regulations inforce at the time, the construction methods of Viennese Gründerzeit houses are very similar regarding building plans and the use of building materials. Therefore, it was possible to carryout a numerical analysis with the help of certain parameters, namely number of storeys,building ground class, wall thicknesses and areas of influence. The results of the analysis show that the shear tables can be generally applied in practice if certain requirements are met.