Cloeren, H.-H., Strobl, S., & Haubner, R. (2024, September 18). Metallographie an Haldenmaterialien aus dem Mansfelder Kupferrevier [Conference Presentation]. 58. Metallographietagung 2024, Berlin, Germany.
Das Mansfelder Kupferrevier liegt im Südharz im Bereich einer großen Kupferschieferlagerstätte [1]. Im 19. Jh. wurden mehrere Kupferhütten errichtet, die bis in die 1970er Jahre in Betrieb waren. Auf den Schlackenhalden finden Mineraliensammler noch Stücke aus den unterschiedlichen Verarbeitungsstufen der Kupfergewinnung. Drei derartige Stücke wurden für Untersuchungen zur Verfügung gestellt.
Das eine Stück stamm von der Schlackenhalde Krughütte (Figur 1a, b) und ist keine Schlacke, sondern ein sulfidisches Zwischenprodukt des Kupfergewinnungsprozesses. Es könnte als Matte bezeichnet werden, da es aus den Hauptbestandteilen Cu, Fe und S besteht.
Die Stücke aus Hettstedt (Figur c, d) und der August Bebel Hütte (Figur e, f) können als Schlacken angesprochen werden. In beiden Proben sind bereits im Anschnitt metallische Kupfereinschlüsse zu erkennen. Das Schlackenstück aus Hettstedt (Figur c, d) zeigt einen geschichteten Aufbau, der sehr inhomogen ist. Auffällig sind in manchen Bereichen hohe Konzentrationen an Magnesium und Chrom. Das Stück von der August Bebel Hütte (Figur e, f) enthält bis zu 18 Gew.% Cu jedoch keinen Schwefel. Das Eisen dürfte als FeO oder als Fe₂SiO₄ vorliegen.
Vergleiche mit Kupferschlacken aus anderen Kupferproduktionen werden gezogen [2, 3].
Referenzen
[1] W. Eisenächer Schriftenreihe des Mansfeld-Museums, 1996, 15-35.
[2] R. Haubner, S. Strobl Pract. Metallogr. 2018, 55, 86-96.
[3] R. Haubner, S. Strobl Solid State Phenomena, 2023, 341, 11-16.