Die Architekturdisziplin ist der Gesellschaft angesichts des hohen ökolo-gischen Fußabdrucks im Bauen Rechenschaft schuldig. Der Umgang mit wirkmächtigen Bildern, welche architektonische Ideen an die Öffentlichkeit kommunizieren, ist deshalb zurückhaltender geworden. Stattdessen wird scheinbar Berechenbares repräsentiert – das Forschende und Schöpferische in Bildern hält sich außerhalb der Universitäten und Architekturbüros zunehmend zurück. Dieser Beitrag will nach dem aktivierenden Potential von Architekturdarstellungen Ausschau halten. So wird die Linearität vermeintlich objektiver Bilder mit der genuinen Zirkularität einer enzyklopädischen Architektonik in ein Verhältnis gesetzt. Es wird angesprochen, inwieweit Architekturbilder durch Kodierungen Diskursräume eröffnen können, statt als Repräsentationsflächen von Entwurfsbedingungen zu agieren. Kann ökologischen und sozialen Herausforderungen mit kodierten Bildern begegnet werden, die durchaus eine Übersetzung fordern?
"Auf eine Aktivierung der Gesellschaft und die Aufforderung zu einem neuen Architekturdiskurs zielt auch der Beitrag von Sophie Ramm, der die bestehende Architektur-Visualisierungspraxis in den Blick nimmt. Sie bezweifelt die Angemessenheit der allgegenwärtigen hochrealistisch anmutenden Digitalbilder, da diese im Gegensatz zu den vielschichtigen, kreativ-offenen und iterativen Planungs- und Bauprozessen stehen. Die 'Wirkmächtigkeit' von Bildern voraussetzend, plädiert sie stattdessen für kodierte (unbestimmte, vieldeutige) Architekturbilder, die ihre Betrachter aktivieren, zur Aneignung und zum Nachdenken anregen und auf diese Weise Diskursräume öffnen." [HerausgeberInnen]
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Forschungsschwerpunkte:
Development and Advancement of the Architectural Arts: 90% Visual Computing and Human-Centered Technology: 10%