Manka, I. (2024, April 11). Kritik statt Heilung. Die geschichtspolitische Expertise der Architektur [Conference Presentation]. 15. Österreichischer Zeitgeschichtetag 2024, Universität Graz, Austria.
E264-01 - Forschungsbereich Zeichnen und visuelle Sprachen
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Date (published):
11-Apr-2024
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Event name:
15. Österreichischer Zeitgeschichtetag 2024
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Event date:
11-Apr-2024 - 13-Apr-2024
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Event place:
Universität Graz, Austria
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Keywords:
Erinnerungskultur; Nationalsozialismus; Adolf Hitlers Geburtshaus; Zeitgeschichte; Faschismus; Braunau; Gedenkort
de
Abstract:
Der Beitrag baulicher Maßnahmen und gestalterischer Eingriffe zur Erzeugung eines bestimmten Geschichtsbilds wird tendenziell unterschätzt. Bei der Formung von Erinnerungskultur spielt die Gestaltung eine gesellschaftliche Rolle, die sich zwischen Affirmation und Kritik bzw. Subversion bewegt. An manchen NS-Erinnerungsorten aber, erkennbar beispielsweise in Braunau und Nürnberg, lässt sich an den gestalterischen Plänen ein Wunsch nach Heilung und (Er-)Lösung festmachen.
Dieses Ziel wird in einem konventionellen Weg der Gestaltungsfindung von Politik und fachfremden Expert:innen vorgegeben. Gestaltungsfragen werden zu reinen Dienstleistungen degradiert, denen keine eigenständige geschichtspolitische Expertise zugestanden wird. Der Wunsch nach (Er-)Lösung lässt sich dabei mit dem Verlangen nach Eindeutigkeit verbinden. Schwe-bezustände und Ungeklärtes scheinen schwer aushaltbar, sollen jedoch nicht untersucht, sondern einfach aufgelöst werden. Die Art des Prozesses, die Ausfor-mulierung von Vorgaben und Zielsetzungen sowie die Zusammensetzung der Beteiligten verändern das Ergebnis und ermöglichen eine Gestaltung, die schon vor der konkreten Umsetzung ansetzt. Inge Manka spricht in ihrem Vortrag von den Möglichkeiten und Grenzen architektonischer Geschichtspolitik an aufgeladenen Erinnerungsorten.
de
Research Areas:
Urban and Regional Transformation: 10% Development and Advancement of the Architectural Arts: 90%