Koppers, J. (2025). Sozial- und umweltverträgliche Nebenwohnnutzung im ländlichen Raum : am Beispiel eines modellhaften Strukturentwicklungskonzepts für das italienische Val Aupa [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.120945
E260 - Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen
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Datum (veröffentlicht):
2025
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Umfang:
205
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Keywords:
Peripherie; Leerstand /
de
Periphery; Vacancy
en
Abstract:
Die Stadt als Ort urbaner Dichte und dauerhafter Verfügbarkeit zieht mehr und mehr Menschen als dauerhafte Bewohner aus den ländlichen Regionen an. Zwar gibt es sogenannte Wellenbewegungen bei Betrachtung der Alterskohorten, die zwischen der Stadt und der Peripherie oszillieren (sofern ökonomisch möglich) aber wirklich rurale Gegenden werden mehr und mehr zu einer Nebensächlichkeit in der Lebensrealität der Mehrheit.Imme mehr Menschen sehen keine Notwendigkeit mehr darin eine Entweder-Oder-Entscheidung zu fällen, sondern sehen einen multilokalen Lebensstil zwischen Stadt und Land als den besten Weg, um die die Vorzüge aus beiden Welten zu verbinden. Spätestens seid der Covid-Pandemie ist der ländliche Raum, vor allem im Einzugsgebiet der Ballungszentren, ein verheißungsvoller Ort für viele gestresste Städter geworden. Der Wunsch nach einem Wochenenddomizil im Grünen, abseits der Hektik, des Lärms und des Verkehrs, ist vermehrt zu vernehmen und neue Konzepte wie Workation und Self-Care-Retreats, aber auch Nutzer-gemeinschaften von ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäuden, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.In den alpinen Gegenden ist das Phänomen kein Neues. Die in großen Teilen unberührte Natur und die Vielseitigkeit der Berge im Hinblick auf Sport und Freizeit, ist seid jeher ein Magnet für den hochfrequenten Tourismus. Was viele als die mögliche Renaissance des ländlichen Lebens sehen, hat sich hier wie unter einem Brennglas zunehmend zu einer Herausforderung für die Bevölkerung und die regionalen Steuerungsorgane entwickelt. Der Markt für Zweit- und Ferienwohnsitze führt zu Verdrängungs- und Zer-siedlungsprozessen, an denen viele profitieren, von denen viele aber auch zunehmend benachteiligt werden. Hierbei sind es nicht nur externe Investoren und vermögenden Privatiers, sondern auch langjährige Familieneigentümer, die den Leerstand, ob temporär oder dauerhaft, befördern.Diese Arbeit soll sich in vier Teilen mit der geschilderten Problematik befassen. Im erste Teil wird der Stand der Forschung sowie die neusten Erkenntnisse im Bereich der Raumplanung und Prozesssteuerung dargestellt und kritisch diskutiert. Im zweiten Teil wird eine exemplarische Region (Val Aupa, Italien) im Hinblick auf die beschrie-bene Problematik untersucht und bewertet. Der dritte Teil beschäftigt sich mit einer Projekt- und Prozessentwicklung für ein eingegrenztes Gebiet der untersuchten Region. Und schlussendlich wird im vierten Teil ein städtebaulicher Entwurf auf Grundlage der Projektentwicklung erarbeitet.Ziel dieser Arbeit ist, ein mögliches Szenario aufzuzeigen, welches eine temporäre Nutzung von alpinen Wohnräumen für multilokale Personengruppen auf eine sozial- und umweltverträgliche Art und Weise möglich macht. Sozialverträglich im Sinne einer Vermeidung von Verdrängungsprozessen der Ortsansässigen sowie der Zugänglichkeit für Externe, unabhängig der ökonomischen Möglichkeiten. Umweltverträglich im Sinne einer Mehrfachnutzung von Leerständen zur Vermeidung von Neubau in Streulagen.
de
The city, characterized by urban density and perpetual availability, is increasingly attracting individuals from rural areas as permanent residents. While there are observable fluctuations, often termed as oscillations, within age cohorts moving between the urban core and its periphery (where economically feasible), truly rural areas are gradually becoming peripheral to the life realities of the majority. A growing number of individuals no longer perceive a need to make an either-or decision but instead view a multilocal lifestyle between city and countryside as the optimal means to combine the benefits of both worlds. Especially since the onset of the Covid-19 pandemic, rural areas, particularly those in the vicinity of urban centers, have emerged as promising retreats for many stressed urbanites. The desire for a weekend retreat amidst greenery, away from the hustle and bustle, noise, and traffic, is increasingly evident, with new concepts such as workations, selfcare retreats, and communal use arrangements for former farmsteads gaining attention.In alpine regions, this phenomenon is not new. The largely untouched nature and the versatility of the mountains for sports and leisure activities have long been a magnet for high-frequency tourism. However, what many perceive as a potential renaissance of rural life has increasingly become a challenge for the local population and regional governing bodies, particularly exacerbated in these areas. The market for second homes and holiday residences has led to processes of displacement and urban sprawl, benefiting many while increasingly disadvantaging others. This trend involves not only external investors and affluent individuals but also longstanding family property owners who contribute to the proliferation of vacancies, whether temporarily or permanently.This study aims to address the outlined issues in four parts. The first part will present the current state of research and the latest findings in the field of spatial planning and process management, subjecting them to critical discussion. The second part will examine and evaluate an exemplary region concerning the described issues. The third part will focus on project and process development for a delimited area within the examined region. Finally, the fourth part will develop an urban design based on the project‘s development. The objective of this study is to propose a potential scenario enabling the temporary use of alpine living spaces by multilocal groups in a socially and environmentally sustainable manner. Socially sustainable in terms of avoiding displacement of local residents and ensuring accessibility for external parties regardless of their economic means. Environmentally sustainable through the multipurpose utilization of vacancies to discourage new construction in scattered locations
en
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers