Gjinolli, E. (2025). Prishtina: Auf dem Weg zur Kunst | Die Entstehung einer Kreativen Lernlandschaft durch eine Kunstschule [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.120730
Nach dem letzten Krieg erlebte Prishtina eine Phase rasanter Stadtentwicklung, die jedoch durch schlechte Planung gekennzeichnet war. Besonders im Stadtzentrum wurden viele Viertel ohne eine klare städtebauliche Vision gebaut. Durch diesen unkontrollierten Bau wurde wichtigen Bildungs- und Kultureinrichtungen der Raum genommen, den sie für eine angemessene Entwicklung benötigen. Anstatt sich harmonisch in die Bildungs- und Kulturviertel der Stadt einzufügen, entstanden sie isoliert und folgten oft unpraktischen Wegen. Einrichtungen wie die Städtische Oper, die Musikschule oder die Kunsthochschule konnten bisher entweder nicht realisiert werden oder wurden in Gebäude ausgelagert, die ihren Anforderungen und Zwecken nicht gerecht wurden.Der Zugang zu Bildungseinrichtungen wird durch eine überlastete und veraltete Infrastruktur erheblich erschwert,was die Ausbildungsqualität beeinträchtigt.Viele Grundschulen arbeiten im Zwei- oder Dreischichtbetrieb,was die Unterrichtszeit verkürzt und die Umsetzung eines umfassenden Lehrplans einschränkt. Die ohnehin schon überlastete Infrastruktur stößt besonders im Stadtgebiet von Prishtina, wo das Bevölkerungswachstum besonders stark ist, an ihre Grenzen.Allerdings betrifft diese Problematik nicht nur den Bereichder Bildung, sondern auch die Stadtgesellschaftskulturelles und intellektuelles Leben. Bei der Förderung von Kreativität, Innovation und intellektuellem Wachstum nehmen Bildungseinrichtungen und Kulturzentren eine zentrale Rolle ein. Sie ermöglichen individuelles Wachstum, fungieren als Treffpunkte für kulturellen Austausch und treiben die soziale Interaktion voran.Die Abwesenheit einer Institution, die gezielt die künstlerische Ausbildung in Prishtina fördert, hemmt nicht nur die Entfaltung des künstlerischen und kreativen Potenzials der Schüler, sondern schränkt auch die Chancen auf pädagogische Innovationen in diesem Bereich ein.Diese Arbeit hat daher das Ziel, ein Konzept für eine nachhaltige, kreislauforientierte Kunstschule in Prishtina zu entwerfen. Sie soll mehr als nur eine Bildungseinrichtung darstellen; sie soll auch als kultureller Knotenpunkt dienen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Etablierung einer neuartigen Lernumgebung, die das traditionelle Schulkonzept übersteigt. Ziel der Kunstschule ist es, einen Raum zu schaffen, der kreatives und flexibles Lernen ermöglicht und den Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen fördert. Sie wird als ein offenes, inklusives Bildungszentrum entworfen, das sich harmonisch in die Stadt eingliedert und Raum für künstlerische Experimente, kulturelle Veranstaltungen und gemeinschaftliche Aktivitäten bietet.Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit lautet: Aufwelche Weise kann die Architektur einer Kunstschule so entworfen werden, dass sie die kreative Entfaltung der Schüler sowie nachhaltige und innovative Bildungsansätze unterstützt? Vornehmlich untersucht werden Konzepte von Raum und Architektur, die kreatives Lernen fördern. Zusätzlich wird der Beitrag nachhaltige rBauweisen – insbesondere des Holzbaus – zur Schaffung flexibler und zukunftsfähiger Bildungsräume untersucht. Darüber hinaus wird die Anwendbarkeit des Konzepts der Lernlandschaften auf eine Kunstschule sowie deren mögliche Funktion im Hinblick auf die urbane Struktur untersucht.Um diese Fragen zu beantworten, wurde ein interdisziplinärer Forschungsansatz gewählt. Die Methodik beinhaltet eine gründliche Untersuchung von Literatur und Fallstudien zu nachhaltigen Bildungsbauten und innovativen Kunstschulen weltweit. Um die Kunstschule bestmöglich in das Stadtbild zu integrieren, wird dies durch eine städtebauliche und soziale Untersuchung des Standorts in Prishtina ergänzt. Außerdem wurden experimentelle Entwurfsprozesse realisiert, in denen unterschiedliche architektonische Konzepte erarbeitet und auf ihre Modularität, Flexibilität und Ressourcenschonung hin bewertet wurden.Eine modulare Holzbauweise, die aus ökologischen und funktionalen Gründen vorteilhaft ist, ist geplant. Holz als Hauptbaumaterial erfüllt hohe Ansprüche an Nachhaltigkeit und ermöglicht durch seine Flexibilität eine langfristige Anpassung des Gebäudes an zukünftige pädagogische Bedürfnisse. Die Kunstschule wird als ein offenes Raumgefüge mit variablen Lernbereichen entworfen, die verschiedene kreative Prozesse unterstützen– von individueller Arbeit bis zu kollaborativen Projekten. Bei der Etablierung einer motivierenden Lernumgebung wird der natürlichen Lichtführung, der Akustikplanung und der Einbindung von Grünflächen besondere Aufmerksamkeit geschenkt.Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass eine Kunstschule in Prishtina erheblich von nachhaltiger Architektur,innovativen Lernumgebungen und einer starken urbanen Integration profitieren kann. Durch die Verbindung von offenem und flexiblem Lernen mit ökologischer,ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit entsteht eine neue Bildungseinrichtung sowie ein lebendiger Begegnungsort.So wird das kreative Potenzial der Stadt gefördert und eine wichtige Grundlage für die langfristige kulturelle Entwicklung Prishtinas geschaffen.
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After the last war, Prishtina underwent a period of rapid urban development, yet this growth was marked by poor planning. Especially in the city center, numerous neighborhoods were built without a clear urban vision. This uncontrolled expansion deprived essential educational and cultural institutions of the space necessary for their proper development. Rather than integrating seamlessly into the city’s educational and cultural districts, they emerged in isolation, often following impractical layouts.Key institutions such as the municipal opera, the musicschool, or the academy of arts were either never realized or were relocated to buildings that failed to meet their functional and spatial requirements.Access to educational institutions is still severely hampered by an outdated and over burdened infrastructure,which has a significant detrimental impact on the quality of education. Numerous elementary schools operate in two or even three shifts, which reduces class time and makes it more challenging to provide a comprehensive curriculum. Particularly in Prishtina, where population growth is exceptionally rapid, the present infrastructure is approaching its breaking point.However, this issue impacts not just the educational system but also the city's intellectual and cultural life.Higher education and cultural institutions are crucial for fostering innovation, creativity, and intellectual development.They provide opportunities for personal growth,promote social interaction, and serve as hubs for intercultural dialogue. Prishtina's absence of an institution dedicated to artistic education not only hinders students'creative and artistic potential but also reduces opportunities for innovative teaching practices in this field.This thesis aims to develop a strategy for a sustainable,circular art school in Prishtina. It is designed to be both an educational institution and a cultural hub. The primary objective is to establish a cutting-edge learning environment that goes beyond conventional schoolmodels, fostering a dynamic space where interdisciplinary collaboration thrives and innovative, adaptable education can flourish. The art school's open and welcoming layout will allow it to fit in well with the city while providing a space for artistic experimentation, cultural activities, and community meetings.This thesis' main research topic investigates how anart school's architecture might be planned to fosterstudents' creative growth as well as new, sustainable teaching methods. The project looks at architectural and spatial ideas that foster creative learning and assesses how sustainable building practices, especially timber architecture, may help create adaptable and forward-thinking learning environments. It also explores the learning landscape concept's possible use in the urban fabric and its suitability for an art school.To address these questions, an interdisciplinary research approach was adopted. The methodology includes an extensive review of literature and case studies on sustainable educational buildings and innovative art schools worldwide. To ensure optimal integration of the art school into the city, this is complemented by an urban and social analysis of the site in Prishtina.Furthermore, experimental design processes were conducted, developing and evaluating various architectural concepts based on their modularity, flexibility, and resource efficiency.The proposed architectural concept is based on modular timber construction, chosen for its ecological and functional advantages. As the primary building material,wood meets high sustainability standards and, due toits flexibility, allows for long-term adaptation to future educational needs. The art school is designed as an open spatial framework with adaptable learning areas that support various creative processes, ranging from individual work to collaborative projects. Special attention is given to natural lighting, acoustic design, and the integration of green spaces to establish a stimulating and inspiring learning environment.The findings of this study highlight the significant impact that sustainable architecture, innovative learning environments, and strong urban integration can have in enhancing the success and functionality of an art school in Prishtina. The proposal creates a dynamic culturalspace in addition to an educational institution by fusingecological, economic, and social sustainability with open and flexible learning. By doing this, it fosters the creative potential of the city and establishes the groundwork for Prishtina's sustained cultural growth.
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