Mensdorff-Pouilly, H. (2025). Die Anpassungsfähigkeit der Holzbauweise an die sich wandelnden Kundenbedürfnisse bei Büroimmobilien [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.123752
Das Bürogebäude hat trotz der zunehmenden Möglichkeiten des Home-Office seine Relevanz nicht verloren, wie die Studie „Flexible Working“ 2024 zeigt. Zwar besteht eine hohe Akzeptanz für flexibles Arbeiten im Home-Office, doch die Büroräumlichkeiten bleiben ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitswelt. Vor diesem Hintergrund erscheint es erforderlich, innovative Konzepte für Büros zu entwickeln, wobei sich der Holzbau als eine potenziell zukunftsfähige Konstruktionsform für Bürogebäude darstellt. Holz bietet viele ökologische Vorteile, speichert CO2 und ist in Österreich in ausreichender Menge vorhanden. Zudem verursacht es im Vergleich zu Beton und Stahl geringere Emissionen in der Herstellung und im Rückbau. Gleichzeitig sind einige technische Herausforderungen, die dem Baustoff geschuldet sind, zu berücksichtigen. Die Empfindlichkeit von Holz gegenüber Feuchtigkeit erfordert neben einer exakten Ausführung auch eine fachgerechte Planung, sowie regelmäßige Kontrollen. Der Brandschutz stellt insbesondere bei größeren Gebäuden eine Herausforderung dar,steht den anderen Baustoffen jedoch bei kleineren Gebäuden um nichts nach. Ab der Gebäudeklasse 5 gelten zudem erhöhte Brandschutzanforderungen an das Gebäude, die Mehrkosten verursachen können. Die Wahl der Bauweise ist entscheidend. Die unterschiedlichen Holzbauweisen lassen sich auch gut kombinieren. Während die Holzskelettbauweise insbesondere für großflächige Bürogebäude Vorteile bietet, da sie flexible Grundrisse ermöglicht und häufig mit Stahlbeton kombiniert wird, erweist sich die Brettsperrholzbauweise als eine gute Alternative für kleinere Bürogebäude. Für Temporäre Bürolösungen können z. B. effizient in Raummodulen in Holzrahmenbauweise umgesetzt werden. Die Vorfertigung ist ein wesentlicher Vorteildes Holzbaus, da sie witterungsunabhängige Arbeitsbedingungen in Vorfertigungshallen zulässt und die Bauzeit deutlich verkürzen kann. Allerdings erfordert sie eine präzise Planung im Vorhinein, was zu einer längeren Planungsphase führt und auf Bauherren zunächst abschreckend wirken kann. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Holzbau derzeit noch mit höheren Kosten verbunden. Die Herstellungskosten liegen laut Expertenmeinungen bei rund 3.000 €/m2 bzw. liegen die Mehrkosten bis zu 10 % über denen Herstellungskosten der konventionellen Stahlbeton-Skelettbauweise (2.100 –2.800 €/m2). Die Mehrkosten können nicht durch höhere Mieten kompensiert werden, was aus wirtschaftlicher Sicht einen Nachteil darstellt.Der Holzbau zeigt bei den Gebäudezertifizierungen und ESG-Kriterien kaumgravierenden Vorteile in der Bewertung. Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen bietet Holz als Baustoff trotzdem zahlreiche Vorteile: Die ökologischen Aspekte tragen zur Wohlfühlatmosphäre im Gebäude bei, was sich positiv auf das Arbeitsklima und die Nutzer auswirken kann. Diese sozialen Aspekte können die Attraktivität eines Bürogebäudes steigern. Die hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bauanforderungen und die Möglichkeit einer flexiblen Kombination unterschiedlicher Holzbausysteme bieten ebenfalls Potenzial. Letztlich liegt es an den Prioritäten des Bauherrn und dabei die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte gegeneinander abzuwägen
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