Göll, M. (2025). Klimagerecht Planen. Eine Analyse von klimagerechter Raumordnung im alpinen Raum am Fallbeispiel Tirol [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2025.120245
Der Klimawandel und die ungleiche Verteilung der klimabedingten Folgen zählen zu den bedeutendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Im alpinen Raum schreitet der Temperaturanstieg schneller voran als in anderen Regionen. Vulnerable Gruppen sind oftmals von den Auswirkungen der Klimakrise stärker betroffen, da ihr Anpassungsbedarf höher einzuschätzen ist und diese über geringere Anpassungsfähigkeiten verfügen. Mit klimagerechter Raumordnung wird das Ziel verfolgt, die ungleichen Auswirkungen des Klimawandels aus planerischer und sozialer Sicht zu mindern und zu beheben.Das Forschungsinteresse der vorliegenden Diplomarbeit richtet sich daher auf den Status Quo der alpinen Raumentwicklung in Bezug auf die Berücksichtigung vulnerabler Gruppen bei planerischen Entscheidungen zur Klimawandelanpassung. Dafür erfolgt zunächst eine theoretische Einbettung des Forschungskontextes basierend auf einer Literaturrecherche. Anhand des Untersuchungsraumes Tirol wird eine Dokumentenanalyse zu relevanten Klimawandelanpassungsstrategien durchgeführt. Die planungssystematischen und rechtlichen Rahmenbedingungen werden hinsichtlich der Bestimmungen und Möglichkeiten zur Klimawandelanpassung untersucht. Zur Evaluierung der Ausprägung von Gerechtigkeitsaspekten in der alpinen Raumplanung werden ausgewählte Strategien mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Darauf aubauend wird ein Fragebogen zur Klimawandelanpassung und Einbeziehung vulnerabler Gruppen in kommunale Planungsentscheidungen erstellt, der in Form einer Online-Umfrage an Tiroler Gemeinden gesendet wird.Anhand der Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse sowie der Rückmeldungen von 103 Tiroler Gemeinden zeigt sich, dass die Aspekte der Verfahrensgerechtigkeit insgesamt am stärksten ausgeprägt sind. Dennoch bedarf es zukünftig einer stärkeren Berücksichtigung der einzelnen Gerechtigkeitsdimensionen auf allen Planungsebenen. Das Mainstreaming von Klimagerechtigkeit in der Raumplanung kann dazu einen wesentlichen Betrag leisten.
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Climate change and the uneven distribution of climate-related consequences are among the most signiicant challenges of the 21st century. In the Alps, temperatures are increasing faster than in other regions. Vulnerable groups are often more severely affected by the impacts of the climate crisis, as their adaptation needs are estimated to be higher, and they tend to have lower adaptive capacities. The aim of climate-just spatial planning is to reduce and eliminate the unequal effects of climate change from a planning and social perspective.The research interest of this diploma thesis therefore focuses on the status quo of Alpine spatial development regarding the consideration of vulnerable groups in planning decisions for climate change adaptation. Therefore, a theoretical embedding of the research context based on a literature review is conducted. A document analysis of relevant climate change adaptation strategies is performed based on the study area Tyrol. The planning system and legal framework are examined regarding conditions and possibilities for climate change adaptation. For assessing justice principles in Alpine spatial planning, selected strategies are evaluated using qualitative content analysis by Mayring. This is followed by a questionnaire on climate change adaptation and the inclusion of vulnerable groups in municipal planning decisions which are sent to Tyrolean municipalities in the form of an online survey.The results of the qualitative content analysis and the responses from 103 Tyrolean municipalities show that the aspects of procedural justice are the most prevalent. Nevertheless, there is a need for greater consideration of the different dimensions of justice at all planning levels in the future. Mainstreaming climate justice in spatial planning can make a signiicant contribution to this.
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