Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Reduzierung der Treibhausgasemissionen sowie Ressourcenschonung sind in aller Munde. Für die Erreichung der Klimaneutralität ist unter anderem die Umgestaltung der Wirtschaft und der Gesellschaft in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft notwendig. In Österreich stellen die OIB-Richtlinien eine wesentliche Grundlage der baurechtlichen Vorschriften dar. Sie haben das Ziel, die bautechnischen Vorgaben der einzelnen Bundesländer zu harmonisieren und zu definieren. Eine neue OIB-Richtlinie 7 zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen wird derzeit ausgearbeitet. Der Verfasser beobachtet in der Praxis aktuell noch eine große Unwissenheit über die zukünftige OIB-Richtlinie 7. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die OIB-Richtlinien in der Regel durch die einzelnen Bundesländer in deren landesrechtlichen Bestimmungen für verbindlich erklärt werden, ist die Kenntnis über die Anwendung der OIB-Richtlinie 7 essenziell. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist, Möglichkeiten für die Umsetzung und letztlich eine richtlinienkonforme Planung gemäß der OIB-Richtlinie 7 aufzuzeigen. Der Fokus dieser Arbeit liegt dabei auf den Kapitel Nutzungsdauer, Anpassungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit sowie Rückbau. Zu Beginn der Arbeit wurde eine intensive Grundlagenrecherche zum Thema nachhaltige Planung durchgeführt. Anknüpfend an diese Ergebnisse wurden Interviews mit Expert_innen, die bei der Erarbeitung der OIB-Richtlinie 7 wesentlich beteiligt sind, geführt, um diverse Fragen zu klären bzw. über offene Themen zu diskutieren. Durch die Kombination aus Recherche und Interviews ist es möglich, einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und die derzeitigen Hindernisse bei der Umsetzung der OIB-Richtlinie 7 zu geben. Neben dem Austausch mit unterschiedlichen Gesprächspartner_innen stellt eine Werkbesichtigung einen wesentlichen Teil der Arbeit dar. Aufbauend auf der Grundlagenrecherche werden die Rahmenbedingungen des Entwurfs definiert. Der vorliegende Entwurf präsentiert einen möglichen Ansatz zur Umsetzung der zukünftigen OIB-Richtlinie 7. Zusätzlich wird der Entwurf dem Ziel der Nachverdichtung, in Form eines Wohnbaus in einer leeren Baulücke in der Kreuzgasse 20, 1180 Wien, gerecht. Die wesentlichste Erkenntnis ist, dass die erste Novelle der OIB-Richtlinie 7 keine allumfassende Lösung sein wird und als Mittel zur Bewusstseinsbildung verstanden werden kann. Der Großteil der Richtlinie wird nicht verpflichtend eingeführt werden. Unter dem Aspekt, dass kreislauffähiges Bauen teuer ist, werden voraussichtlich vor allem Vorreiter anstreben, die Empfehlungen des OIBs einzuhalten. Derzeit fehlen noch Daten, die mit der ersten Novelle begonnen werden zu sammeln. Besonders herausfordernd ist, dass die Regelungen schwer definier- und messbar sowie komplex sind und weitreichende Auswirkungen mit sich bringen. Die materialneutrale Formulierung der OIB-Richtlinien führt dazu, dass deren eigentliche Intention nicht in vollem Umfang normativ festgeschrieben werden kann und die Durchsetzung ihrer angestrebten Zielsetzungen teilweise erschwert wird. Zusätzlich ist das einer der Gründe dafür, weshalb die Vorgaben große Interpretationsmöglichkeiten zulassen. Der Wahl der Bauweisen und Baustoffe kommt jedenfalls eine besondere Bedeutung zu. In den meisten Punkten ist derzeit unklar, wie eine konkrete Einhaltung bzw. Umsetzung der OIB-Richtlinie 7 erfolgen kann.
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Sustainability, circular economy, reduction of greenhouse gas emissions and conservation of resources are central issues of our time. In order to achieve climate neutrality, it is necessary, among other things, to transform the economy and society into a sustainable circular economy. In Austria, the OIB guidelines form an essential basis for building regulations. Their aim is to harmonise and define the building regulations of the individual federal states. A new OIB Guideline 7 on the sustainable use of natural resources is currently being drafted. The author currently observes a great lack of knowledge about the future OIB Guideline 7 in practice. Especially given that the OIB guidelines are generally declared binding by the individual federal states in their state regulations, knowledge of the application of OIB Guideline 7 is essential. The aim of this diploma thesis is to identify possibilities for implementation and ultimately for planning in accordance with OIB Guideline 7. The focus of this thesis is on the chapters on Service Life, Adaptability, Durability and Deconstruction. At the beginning of the work, intensive basic research was carried out on the topic of sustainable planning. Following on from these results, interviews were conducted with experts who are significantly involved in the development of OIB Guideline 7 in order to clarify various questions and discuss open issues. The combination of research and interviews provides an overview of current developments and obstacles to the implementation of OIB Guideline 7. In addition to discussions with various interviewees, a factory tour is an essential part of the work. Based on the fundamental research, the framework conditions of the draft are defined. The present design presents a possible approach to the implementation of the future OIB Guideline 7. In addition, the design meets the goal of redensification in the form of a residential building on an empty building site at Kreuzgasse 20, 1180 Vienna. The most important finding is that the first amendment to the OIB Guideline 7 will not be a comprehensive solution and can be understood as a means of raising awareness. The majority of the guideline will not be introduced on a mandatory basis. Given that circular construction is expensive, it is likely that pioneers in particular will strive to comply with the OIB's recommendations. At present, there is still a lack of data, which will begin to be collected with the first amendment. A particular challenge is that the regulations are difficult to define and measure, as well as being complex and having far-reaching implications. The material-neutral wording of the OIB guidelines means that their actual intention cannot be fully codified and that the enforcement of their intended objectives is made more difficult in some cases. This is also one of the reasons why the guidelines allow for a wide range of interpretations. In any case, the choice of construction methods and materials is of particular importance. In most respects, it is currently unclear how concrete compliance with or implementation of OIB Guideline 7 can be achieved.
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