Bocchini, F. (2016). Form statt Technik : Untersuchung zur Ersetzung der Haustechnik durch architektonische Maßnahmen [Master Thesis, Technische Universität Wien; Technische Universität Graz]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2016.27946
Im Sinne der Nachhaltigkeit stellen die gebäudetechnischen Anlagen eine Schwachstelle der Bausubstanz dar. Es liegt in der Natur technischer Geräte kurzlebig zu sein: - weil sie schnell altern, da die Technik eng verbunden mit dem Fortschritt ist; - weil sie Produkte sind, die in einer Marktwirtschaft zu den Konsumgütern zählen - weil Anlagen und Maschinen intensive Wartung benötigen, um die versprochene Leistung zu garantieren - wegen der eingebauten Obsoleszenz. Es wird schon seit längerer Zeit immer wieder für die Reduktion des Haustechnik-Ausbaus plädiert, einerseits aus Rohstoffmangel, andererseits wegen der aufwändigen Handhabung und Instandhaltung bzw. auch aus ökologischen Gründen. Die Umsetzung dieser Forderung scheint auf jeden Fall aus mehreren Gesichtspunkten sinnvoll zu sein. Ausgehend von der Beschreibung der Entwicklung der Haustechnik in Zusammenhang mit der Architekturgeschichte will diese Arbeit die Auswirkungen und die Korrelationen erfassen, die zur Interdependenz zwischen Architektur und TGA geführt haben. Anhand sorgfältig ausgewählter Beispiele wird präsentiert, welche Planungs-methoden und architektonischen Lösungen eine deutliche Reduktion des haustechnischen Anteils ermöglichen. Aus dieser Analyse wird ersichtlich, wie eine konsequente klimabewusste Gestaltung kombiniert mit dem Einsatz neuer, leistungsfähiger Materialien und Bauteilen zur Planung architektonisch wertvollen Gebäuden führt, die ohne bzw. mit einem sehr geringem Einsatz von HT-Systemen ein hervorragendes Raumklima, sehr gute Wirtschaftlichkeit (im Hinblick auf den gesamten Lebenszyklus) und eine effiziente energetische Leistung kombinieren.