Vanitas; Architecture; Art project; Art in public space; Memorial; Monument; Concept art; Dachstein; Model making; Casting technology; Mould technology
en
Abstract:
Vanitas ist eine Erinnerungsstätte, die sich mit den Themen Vergänglichkeit, Kurzlebigkeit und Erinnerung in Raum und Zeit beschäftigt und sich in Form einer skulpturalen Interpretation umsetzt. Inspiriert von den zahlreichen, im ehemaligen Jugoslawien erbauten "Spomeniks", entstand der Entwurf einer transreligiösen, multiethnischen Gedenkstätte. Jene, in der Tito-Ära errichteten, ästhetisch abstrakten Monumentale werden nicht nur als Helden- bzw. Kriegsdenkmäler, Grabsteine und Orte der Trauer gesehen, sondern auch für politische Inszenierungen und Aktivismus genutzt. Die skulpturalen Elemente der Spomenik-Komplexe, eingebettet in nahezu unberührte Naturlandschaften, werden durch die Wegführung als zentrales Element der Konzeption bestimmt und erschließen sich erst vollständig mit der Bewegung durch die Anlage. Gleichsam dieser Vielschichtigkeit versteht sich Vanitas, gelegen am Fuße einer Gletscherzunge des Dachsteins. Abgeleitet von einer vom Zufall bestimmten Anordnung von Bruchstücken, entstand die Form der Räume, die in das natürlich gewachsene Gesteinsmassiv eingearbeitet sind. Es wurde ein komplexer Speicherort für Erinnerungen geschaffen, der durch Abdrücke in der Landschaft entsteht und durch unterirdische Wege zu einer begehbaren Hülle wird. Die natürlichen geologische Transformationen im Gletschergebiet, durch den fortschreitenden Klimawandel beschleunigt, erzeugen landschaftliche Veränderungen, denen die Gedenkstätte unterworfen ist und damit als Teil des Konzepts, die Weiterentwicklung und Vergänglichkeit der Erinnerungen versinnbildlichen. Ein wesentlicher Teil der Entwurfsarbeit war der Modellbau und das Abformen und Erzeugen von Abgüssen mit Gips- und Silikonformen, sowie die dabei entstehenden imperfekten Kopien.
de
Vanitas is a memorial evolved around the subjects of perishability, ephermerality and rememberance, and depicts the sculptural interpretation of these topics. Inspired by the many "Spomeniks" in former Yugoslavia a transreligious, multiethnic memorial was designed. Those abstract monuments which were built during the Tito-era are not only war memorials, but also places of grief and furthermore used for political events and activism. Those sculptural monuments, which are situated in untouched natural landscapes, are substantially defined by their arrangement of pathways as part of the concept. Likewise to the Spomenik monument's inherent intricacies Vanita's complex identity is perceived, located at the foot of Dachstein's glacier snout. Derived from a random array of scattered pieces, shapes of rooms were contrived and carved into the rock mass. A multidimensional place of memorial was created by forming imprints on the landscape and connecting underground paths. The natural geological transformations on a glacier, accelerated by consequences from global warming, are constantly changing the memorial site's landscape and are therefore part of the concept, representing the transience and impermanence within memories. A crucial part of the design process was the construction of models, working with gypsum and silicone casting moulds to produce imprints and replicas.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers