Drentchev, D. (2015). Das Mineralwasserbad in Ovcha Kupel : Revitalisierung und Neudefinierung [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2015.29340
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Frage, ob funktionsspezifische Architektur neu definiert werden kann ohne ihren ursprünglichen Charakter und an Substanz zu verlieren. Bei Eingriff oder Intervention in etwas Gewohntes ist es unerlässlich gewisse Aspekte, wie architektonische Integrität sowie den historischen, emotionalen, künstlerischen Wert und die Nutzung, mit zu berücksichtigen. Der Gegenstand dieser Arbeit ist das Mineralwasserbad im alten Bezirk von Ovcha Kupel im Südwesten Sofias, Bulgarien. Es wurde als ein Ort der körperlichen Gesundheit, unter Verwendung des reichlich vorhandenen und natürlich vorkommenden Wassers einer geothermischen Quelle, in Auftrag gegeben und gebaut. Das Bad, ein Bauwerk des Architekten Georgi Ovcharow, wurde 1933 fertigerstellt und war bis Ende der 1980er-Jahre im Vollbetrieb. Nach der Wende 1989 fiel das Bad den Unruhen, der Unsicherheit und der allgemein schwierigen Situation zum Opfer. Bis vor Kurzem geriet das Bad zusehends in Vergessenheit. Der erste Teil dieser Abhandlung ist eine kurze Zusammenfassung der Vielfalt natürlicher Mineralwasserquellen in Bulgarien, ihrer regionalen Vorkommen, entsprechender Eigenschaften 2 und ihrer Verwendung. Anschließend werden Eigenschaften und Vorkommen von Heißwasserquellen im Sofiatal diskutiert. Am Ende des theoretischen Teils wird das Bad in Ovcha Kupel in Hinblick auf seinen ursprünglichen Gebrauch und seinen gegenwärtigen Zustand analysiert. Die vorgeschlagene architektonische Intervention ist das Thema des letzten Teils. Es wird versucht, plausible Erklärungen und Antworten der oben behandelten Themen und Fragen zu finden. Der Entwurf des Innenraumes basiert auf der Idee, dass beim Reduzieren auf das Wesentliche, die Funktion des Gebäudes die eines Behälters ist, welches das Wasser der thermalen Quelle für die Besucher bereitstellt. Der Kohärenz halber ist es unerlässlich den Lagenplan des Gebäudes besonders zu berücksichtigen und sich mit den Themen Infrastruktur, Menschenströme und Landschaft der Umgebung zu beschäftigen. Der Diskurs darüber wie, wann, inwiefern und ob überhaupt, ein Baudenkmal einer architektonischer Intervention unterliegen soll und seine Funktion einer Neuinterpretation bedarf, ist ein laufender Prozess, zu dem diese Diplomarbeit einen kleinen Beitrag leisten will.
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The present thesis is an attempt to address the question whether function-specific architecture can be redefined without losing on intended character and substance. It is a paper dealing with issues arising from an intervention into the familiar, such as architectural integrity, emotional, historical, artistic and utility value. The subject of this work is the mineral-water bath in the old district of Ovcha Kupel in the south- west part of Sofia, Bulgaria. It has been commissioned and built as a place of bodily cure making use of the abundant and naturally occurring mineralized geothermal water source. The bath was designed by arch. Georgi Ovcharow and completed in 1933 being fully operational until the late 1980's. Since the fall of the Berlin Wall, and the accompanying effects of the so called Perestroika on the Eastern bloc, the bath fell victim to the times of turmoil, uncertainty and hardship which inevitably followed. Up until recently it was silently decaying into oblivion - in plain sight of us all. The first part of this disquisition is a brief summary of the abundance and diversity of natural mineral water resources in Bulgaria - their regional distribution, characteristics and rate of utilization. Subsequently a more detailed look at the qualities and occurrences of such hot-water springs in the Sofia valley, of which the subject of this paper is part of, will be discussed. At the end of the theoretical part the bath in Ovcha Kupel will be analyzed with regard to its intended purpose and its present condition. The proposed architectonic interventions are the subject of the last part. The attempt is to arrive at a plausible answer to the questions, and to address the issues mentioned above. The design of the internal space is centered around the idea that if stripped down to its basic core the function of the building is that of a container - one that facilitates the thermal source and makes it readily available to people. The site plan is also an integral part of the revitalization for without due attention to matters like infrastructure, people flow and landscape the project will not be coherent. The discourse of how, when and to what degree, if any, should an architectural monument be subjected to architectonical intervention and its function to interpretation is an ongoing process to which this thesis tries to make a small contribution.
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