Hatzenbichler, M. (2014). Heilbad in Grins : Entwurf einer Therme [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2014.22757
Auf Grund der Neuerschließung der natürlichen Mineralquelle in Grins, einem Ort nahe Landeck/Tirol, wurde ein dreistufiger Regionalentwicklungsplan erarbeitet, der der Gemeinde eine bestmögliche Nutzung des Thermalwassers gewährleistensoll. Neben der Energiegewinnung und dem Ausbau des Tourismusangebotes, ist auch die Nutzung der heilenden Wirkung des Wassers geplant. In Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister von Grins und den Verantwortlichen der Projektbetreuung, ist die Idee zur Planung einer Therme im Rahmen einer Masterarbeit entstanden. Ziel war es, eine Therme zu entwerfen, welche sich gegen den Trend der letzten Jahre richtet, der immer mehr funktionsüberladene Erlebniswasserparks hervor brachte. Eine Therme, in der das Erleben einer natürlichen Quelle wieder im Vordergrund steht. Denn ein Heilbad ist weit mehr als nur eine mit Wasser gefüllte Beckenlandschaft. Der Raum kann den Körper in eine entspannte Atmosphäre versetzen und so die heilende Wirkung des Thermalwassers unterstützen. Die Umgebung, dieArchitektur spielt eine wesentliche Rolle, denn sie hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Neben dem Erfüllen der Anforderungen einer Therme, schafft das Gebäude durch seinen atmosphärischen Einfluss eine zusätzliche Funktion und findet so seinen eigenen Charakter für sich selbst und seine Umgebung. Inspiriert wurde der Entwurf von der Heilquelle selbst. Von dem Moment, an dem das Wasser das erste Mal aus dem Berg an die Oberfläche tritt und der darauf folgenden Fließbewegung talabwärts. Der erste Kontakt mit der Umgebung, der Übergang der zwischen Innen und Außen entsteht, wird zum Kommunikationselement und kann gestalterisch eingesetzt werden. Das ¿Aufbrechen des Berges¿ findet sich in der Platzierung der Lichtöffnungen in den Räume wieder. Wenn das Licht zum ersten Mal in den Raum fällt entwickelt sichplötzlich ein Spiel zwischen Licht, Flächen und Wasseroberfläche. Durch die Bewegung des Wassers entstehteine Dynamik,die den Raum zum Leben erweckt. Abhängig von der Intimität der jeweiligen Funktionstätigkeit, öffnet sich der Raum und lässt Licht in die Tiefe oder wird bewusst nur durch einen Lichtschlitz belichtet. Auch die Fließbewegung des Wassers, die ¿Rinnsale¿ die entstehen, wenn es den Berg hinunterfließt, findensich im Entwurf wieder.Die Topografie des Bauplatzes wurde in Form der Höhenschichtlinien aufgenommen, diese als ¿Rinnsale¿ des Wassers gelesen, welche alsInspiration für die Platzierung der Wasserbeckendienten. Das ganze Gebäude wird von diesen ¿Wasserrinnsalen¿ umschlossen und aufgebrochen, welche sich in tieferen, stehenden Gewässern oder seichten, fließenden ¿Gestaltungsrinnsalen¿ wieder finden. Abhängig vom Raumprogramm entwickelt sich das Gebäude den Berg hinauf, weicht dabei dem Baumbestandund bildet, die für das Projektcharakteristische, geknickte Grundform.
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After the revitalizationof the thermal spring in Grins, a town in Tirol/Austria,a three phased planwas compliedto ensure an optimal utilization of the thermal water for the region. To establisha new identity for the town and gaining future energy extraction from the hot water, the town wished to make useof the remedial abilities of the water. In cooperation with the major of Grins and people in charge of the project, the idea of designing a spa within this master thesis, was born. I wanted to design a spa that challenges against the trend of the last years of function-overloaded adventure-waterparks. I wanted to design a spa, which brings back the experience of a natural spring in its origins - because a healing spa is more then just a ¿water filled basin landscape¿. The atmosphere of a room can have a calming influence on the body and a supporting effect for the healing character of the water. The architecture plays an important role, as it has a big impact on the physical well-being and the perception of the body itself. Aside of fulfilling the general functional requirements of a spa, the building itself can with its atmospherical influence create an additional function and find a character on its own for and in its environment. The main inspiration of the design comes from the thermal water itself. From the moment, when the water breaks out of the ground and flows down the hill. The first contact with the environment, the transition that arises between inside and outside becomes a communication element. The breakup of the ground can also be found in the positioning of the window openings. When the light falls into the room, a play emerges between materials, water and light. The movement of the water develops a dynamic that brings the room to life. Depending on the intimacy of the rooms activity, the space opens up to bring natural light deep into the areas within or is exposed consciously only by a small light slit. In addition to where the water springs out of the ground, the movement of the water itself, especially the small streams, can be found as a design element in the project. The topography of the site was read in form of contour lines, redrawn as rivulets of the water to serve as inspiration for the positioning of the water basins. The whole building is broken up and surrounded by these water streams, which can be found in deeper standing water or shallow fluent rivulets. Depending on the spatial program, the building grows to the top of the mountain by swerving around the old trees and finds its characteristic kinked form though this.
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Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers