Wagner, A. (2017). Revitalisierung von Geschäftslokalen: Lokalaugenschein und Lösungsansatz im Sinne eines ganzheitlichen Marketingansatzes [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2017.45064
Ehemalige Geschäftsstraßen veröden. Der Leerstand und der dadurch entstandene Sanierungsrückstau verändern den Charakter ehemals belebter Straßenzüge. Die Gründe für diese zunehmende Verödung sind manigfaltig. Die zentralen Ursachen stellen die Abwanderung aus der City in Shopping-Center bzw. auch in Fachmarktzentren sowie der steigende Onlinehandel, der dem stationären Handel zusehens massive Rückgänge verursacht dar. Hierbei erfolgt eine Verschärfung dieses Problems in der Zukunft. Weitere Gründe sind die Sogwirkung der Abwanderung von Frequenzbringern, die unattraktiven bzw. unsanierten Lokalflächen, die mangelnde Ansprache neuer Zielgruppen sowie die nicht erfolgte ¿Einheitliche Vermarktung¿ eines gesamten Viertels bzw. eines Straßenzuges. Der Desk Research und der Field Research anhand des Fallbeispiels haben ergeben, dass Handlungsbedarf vorhanden ist und effiziente gebündelte Aktivitäten von Nöten sind, um langfristig verwaiste Straßenzüge bzw. unattraktive Viertel wiederzubeleben. Ein ganzheitlicher Marketing-Ansatz durch einen sog. Grätzl-Manager verantwortet, stellt hierfür eine effiziente Lösung dar. Eigentümer der Liegenschaften, Wirtschaftstreibende und Immobilienberater werden dabei allesamt einbezogen und ziehen an einem Strang. Unter Einbeziehung aller Stakeholer-Interessen erarbeitet der Grätzl-Manager für das Viertel einen USP, von welchem das ganzheitliche Marketingkonzept abgeleitet wird. Der USP und damit das neue Selbstverständnis muss auf allen Ebenen gelebt und kommuniziert werden. All das mit dem Ziel Impulse zu schaffen, damit Eigentümer Anreize bekommen ihre Häuser zu sanieren bzw. attraktive Geschäftslokale zu schaffen. Es werden neue Zielgruppen definiert und alle Marketinginstrumente dahingehend eingesetzt, dass diese sich für diesen Standort entscheiden. Damit wird neue Kundenfrequenz geschaffen. Diese Frequenz schafft Umsatz, Umsatz zieht neue Kaufleute an und somit wieder neue Kunden an - ein Kreislauf, der für alle Stakeholder positive Effekte lukriert und zusätzlich wieder traditionelle Grätzl schafft.