Eder, S. (2017). Radverkehrsförderung mit dem Instrument der Fahrradstraße in Österreich [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2017.47600
Die vorliegende Diplomarbeit mit dem Titel „Radverkehrsförderung mit dem Instrument der Fahrradstraße in Österreich“ rückt die Fahrradstraße als verhältnismäßig neue Form der Radverkehrsinfrastruktur in den Fokus. Nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten wie Deutschland wurde die Fahrradstraße im Jahr 2013 als eine eigene Form der Verkehrsorganisation mit einigen spezifischen Verkehrsregeln in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen. Der Radverkehr wird hierbei im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt, wobei die (eingeschränkte) Mitbenutzung von Fahrradstraßen durch Kraftfahrzeuge in der Regel gestattet ist. Fahrradstraßen ermöglichen Radfahrern ein rasches, komfortables und sicheres Vorankommen und bieten Gemeinden eine kostengünstige Möglichkeit zur Schaffung eines hohen Qualitätsstandards auf Hauptrouten des Radverkehrs. Dennoch haben bisher nur wenige Kommunen von der Möglichkeit zur Ausweisung von Fahrradstraßen Gebrauch gemacht. Daher wurde im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit untersucht, in welchem Ausmaß sich Fahrradstraßen als Elemente eines Radverkehrsnetzes sowie als Instrument zur Förderung des Fahrradverkehrs eignen. Eine durchgeführte Umfrage unter 254 Passanten zeigt, dass nur ein kleiner Anteil aller Verkehrsteilnehmer über Fahrradstraßen und deren Verkehrsregeln informiert zu sein scheint. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer guten und möglichst selbsterklärenden Gestaltung von Fahrradstraßen, um eine regelkonforme Benützung durch die Verkehrsteilnehmer auch ohne Kenntnis der geltenden Verkehrsregeln sicherzustellen. Ein im Zuge der Diplomarbeit definierter Anforderungskatalog kann bei der zukünftigen Planung von Fahrradstraßen als Richtlinie zur Sicherstellung einer hohen Qualität herangezogen werden. Auch wenn die Auswahl der für die Ausweisung einer Fahrradstraße grundsätzlich in Frage kommenden Teilstücke des Straßennetzes durch die umfangreichen Anforderungen erheblich eingeschränkt wird, so verbleibt ein ausreichend hohes Potenzial für die weitere Ausweisung von Fahrradstraßen in den kommenden Jahren. Einen Beitrag zur gewünschten Förderung des Fahrrads als alltägliches Verkehrsmittel können Fahrradstraßen in Österreich jedoch nur dann leisten, wenn sie Radfahrern einen besonders hohen Qualitätsstandard bieten.
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This master’s thesis entitled “Cycling promotion with bicycle streets in Austria” focuses on a relatively new concept of cycling infrastructure called “bicycle street”. Austria added bicycle streets in the national road traffic regulations with some specific traffic rules in 2013, following the example of other European countries like Germany. Bicycle streets are a form of cycling infrastructure with mixed traffic: They are primarily dedicated to cyclists, but the (restricted) use of bicycle streets by cars and other motor vehicles is usually also permitted. Bicycle streets offer local authorities a cost-efficient possibility to establish main cycling routes with an elevated level of quality, where cyclists can move forward in a fast, comfortable and safe way. However, there are currently only a few municipalities in Austria which already implemented at least one bicycle street. The aim of this master’s thesis is to find out, to what extent bicycle streets are suitable as a part of local cycling networks and an instrument of cycling promotion. A conducted survey with 254 participants indicates, that only a small amount of all road users seems to be informed about the existence of bicycle streets and their specific traffic rules. This result emphasises the necessity to realise only well designed and self-explanatory bicycle streets, which enable a correct use by motorists and cyclists even without knowledge of the specific traffic rules. The defined catalogue of requirements for bicycle streets can be used as a guideline in the planning process to reach this target. In compliance with these requirements only a fraction of the entire road network is eligible for the creation of new bicycle streets, but nevertheless there are enough sections remaining to form a certain potential for bicycle streets in Austria in the future. Regarding the efforts to promote cycling, it is important that bicycle streets offer a high quality for cyclists, because otherwise it is unlikely that they can support the desired increase of cycling as daily mode of transport in Austria.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers