Welz, B. M. (2017). Rad Raum Wien - ein städtischer Erlebnis- Dokumentationsraum des Wiener Fahrradbaus [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2017.26268
RAD RAUM WIEN Ein städtischer Erlebnis- und Dokumentationsraum des Wiener Fahrradbaus. Die Stadt Wien kann auf eine Jahrzehnte lange und umfangreiche Tradition des Fahrradbaus zurückblicken. Leider ist vieles an Wissen und die damals entstandenen Räder selbst in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Da ich mich selber mit historischen und klassischen Fahrrädern beschäftige, wuchs und reifte aus diesem eigenen Interesse heraus die Idee ein Konzept für ein Museum zu entwickeln, dass die Geschichte des Wiener Fahrradbaus ansprechend und leicht zugänglich dokumentiert. Ein weiterer Anstoß war das Buch „Wiener Mechaniker Räder“, das einen ausgezeichneten Überblick über die ehemals ansässigen Hersteller von Rädern in Wien gibt. Die Auktion der Sammlung Embacher und damit der Verlust einer einzigartigen Radsammlung in Österreich gab den finalen Ausschlag für meinen Entwurf Wichtig ist mir, dass der Stadt kein hochwertiger Raum ersatzlos genommen wird. Mit dem Bau des „Rad Raum Wien“ entsteht ein Ensemble das ein vielfältiges Angebot für Bewohner und Besucher der Stadt Wien bietet. Auf der Suche nach einer geeigneten Fläche für das Museum fiel mein Blick auf die, derzeitig als Parkplatz genutzte Fläche der Wienflussüberbauung die sich direkt an den Naschmarkt im Bereich der U-Bahn Haltestelle Kettenbrückengasse anschließt. Im starken Kontrast zur derzeitigen Hauptnutzung als Parkfläche für KFZ entsteht nicht nur ein Museum, sondern eine bespielbare Freifläche die der Stadt in diesem Bereich mehr Leben einhaucht als ein Parkplatz gefüllt mit „totem“ Metall. Für Radfahrer und Fußgänger und die Stadt selbst ist die derzeitige Situation keine einfache, Radwege enden in einer mit KFZ verparkten Fläche. Fußgänger wie Radfahrer müssen die stark befahrene Linke Wienzeile queren um in den Bezirk Mariahilf zu gelangen. Der RRW schafft hier einen wichtigen städtischen Verbindungsraum zwischen den Bezirken Mariahilf und Margareten. Rampen und Stiegen ermöglichen eine einfache Querung der Linken Wienzeile. Menschen mit körperlichen Einschränkungen können die Rampen oder auch die beiden Lifte nutzen. Der massive sich aus dem Boden stemmende Baukörper nimmt den darunter liegenden Bogen auf. Freistehende Bögen im Vorfeld des Museums leiten zu diesem. Rampen und Wege leiten Fußgänger und Radfahrer bei Ihrem Weg über und durch die Museumsfläche. Wie das grobe Profil eines Fahrradreifens drücken sich die Ausstellungsräume in den Boden, reißen den Boden auf werfen Strukturen zur Ausstellung auf und ermöglichen so neue Ein- und Ausblicke im Museum. Im Innenraum des Museums dominieren klare Flächen, mobile Ausstellungsobjekte als „Profilreste“ bieten Raum für die ausgestellten Räder. Der zur Linken Wienzeile hin monumental aufragende Baukörper bietet Schutz vor Verkehrslärm und ermöglicht so die Ausgestaltung einer ruhigen Fläche auf der Südseite. Eine Auflockerung der monumentalen Fassade schafft das Spiel mit dem Profil eines Reifens, dass großflächig auf die Fassade übertragen wurde. Sitzstufen auf dem Baukörper bieten Besuchern und Anwohner Flächen zum entspannen und schaffen eine Art Theater, dass für zukünftige Veranstaltung im Sommer eine ideale Grundlage bietet. Zusätzlich lädt ein Kaffee auf dem Dach des Museums zum verweilen ein und bietet einen Blick auf die Wien und eröffnet neue Blickbeziehungen mit diesem besonderen Städtischen Raum. Um das Verständnis für Bau und Technik des Fahrrades zu fördern und weiter zu entwickeln entsteht zusätzlich zum RRW eine kleine offene Fahrradwerkstatt im Vorfeld des Museums. Aufgrund der besonderen baulichen Situation der Wienflusseindeckung wurde im Zuge dieser Masterarbeit historische Pläne aufgearbeitet um ein möglichst genaues Abbild des Bestandes zeigen zu können. Anhand dieser Grundlage konnte der Entwurf für den Rad Raum Wien eingebunden werden. Der Rad Raum Wien ist ein Museum für das Rad und die Menschen, ein Ort des Sports, der Begegnung sowie die Verknüpfungen von zwei städtischen Räumen.
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Cycle Space Vienna An urban adventure area and exhibition of the bicycle manufacturing of Vienna The city of Vienna can look back on years of tradition in bicycle manufacturing. Unfortunately, a lot of knowledge and additionally the Bicycles itself from the past got lost. My personal interest in historical and classical bicycles is the foundation for this work. This idea evolved into the concept of a museum, documenting the history of bicycle manufacturing in Vienna in an easily accessible and appealing way. The book „Wiener Mechaniker Räder“ was another input, which offers a good overview of the formerly located bicycle manufactures in Vienna. The final reason for my work was the loss of the unique bicycle collection Embacher in Austria due to an auction. The idea was to preserve valuable space and not to eliminate it without replacement. The construction of Rad Raum Wien will provide an ensemble of different offers for residents, visitors and the City of Vienna. Looking for a suitable location I noticed the roofing of the Wien river on the border to the Naschmarkt and the area of the underground station Kettenbrückengasse. In contrast to the current purpose of use, a parking lot for cars, the new design will not only provide a museum, but also a playable area. This will bring new life into this location and replace the dreary look of “dead” metal. The actual situation in Vienna is very complicated for bikers, pedestrians and the City itself. Cycle tracks often end up in parking lots and additionally, pedestrians and bikers have to cross the heavily used Linke Wienzeile to reach the districts Mariahilf and Margareten. The RRW will create an important Link between this two districts. Ramps and Stairs allow an easy crossing of the Linke Wienzeile. For people with physical disabilities, two elevators are available. The massive building, rising from the ground, integrates the bow underneath, whereby freestanding bows in the foreground of to the museum lead to them. Pedestrians and bikers are guided through the museum by integrated ramps and stairs. The exhibition rooms are integrated into the ground like the rough profile of bicycle tyres. They interrupt the surface and reflect the structures of the exhibition to enable new insights and outlooks in the museum. The interior of the museum is dominated by clear surfaces. In addition, mobile exhibits, representing the profile of bicycle tyres, provide space for the exhibited bicycles. The great construction adjacent to the Linke Wienzeile provides protection against traffic noise and thereby creating a quiet place on the south side. The profile of a bicycle tyre, which is extensively integrated into the façade, should loosen up the monumental appearance. Seating steps on top of the building function as a place for relaxation. This creates the impression of a theatre which can be used for events in summer. An additional implemented coffee house on top invite the visitors to linger and offer an overview of this special location. To promote and further develop the understanding of construction and technology of bicycles an open bicycle repair shop in the foreground is planned. The roofing of the Wien river shows a special construction situation. Therefore, historical blueprints were processed in this Master thesis allowing a close representation of the original construction. Due to this preparation, the concept of Rad Raum Vienna had been implemented. The museum RadRaumWien is designed for bicycles and people. It is a place for sports, social encounters and a link of two urban spaces.