Ronacher, S. (2019). Über:Grenzen : Regionale Verbindungen im Dreiländereck am Beispiel der Grenzräume im Gailtal (AT), Kanaltal (IT), Savetal (SLO) [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.60114
Borders; spatial strategies; cross-border; tri-border region; Gailtal; Valcanale; Save valley
en
Abstract:
Das Dreiländereck mit dem österreichischen Gailtal, dem italienischen Kanaltal und dem slowenischen Savetal, liegt im Herzen der Alpen- Adria- Region. Was über territoriale Karten als getrennt erscheint, war vor über 100 Jahren noch ein gemeinsames Land. Die neuen politischen Grenzen trennen somit ein Gebiet, dass durch dieselbe Kultur, Geschichte, Ökonomie, Architektur und Ökologie verbunden ist und durch den Einfluss der Grenze, Nationalität und unterschiedlicher Politik immer mehr überformt wird. Betrachtet man das Gebiet nun als länderübergreifende Region, so verschieben sich die Räume aus der nationalen peripheren Lage ins Zentrum und stehen in neuen räumlichen Beziehungen zueinander. Basierend auf einer theoretischen Auseinandersetzung zur Diversität der Grenze werden mögliche Umgangsformen ausgearbeitet, welche der Grenze eine räumliche Dimension geben, die als eigenes Element das Untersuchungsgebiet vereint und mittels fuzzy sets und overlaps in die jeweiligen Täler einfließt. Geht man von der Theorie aus, dass dieser Raum aus verschiedenen flexiblen Grenzen besteht, lassen sich fünf unterschiedliche Grenzraumkategorien (boundaries) definieren, die diese länderübergreifende Region, als eine Schwelle der Vermischung, strukturieren. Dazu zählen er geopolitisch-administrative, der bio-physische, er ökonomische, der demografisch, sozio-kulturelle und der ephemere-imaginäre Grenzraum. Im Planungsprozess kommt es nun zu einem Wechselspiel dieser verschiedenen, sich überlagernden oder miteinander interagierenden Ebenen, die aber keinesfalls kongruent sein müssen. Ziel dieser Diplomarbeit ist es unter dem Blickwinkel dieser Grenzraumkategorien, ihre räumliche und kulturwissenschaftliche Dimension zu erfassen und durch historische Überlegungen verbunden mit Aspekten gegenwärtiger Diskussionen, die Einzigartigkeit des Gebiets aufzuzeigen, um somit eine zukünftige Verbindung zu forcieren. Das Modell eines Europas der Regionen gilt hier als richtungsweisend für einen verbindenden Grenzraum, indem die Täler als eine zusammengehörende Einheit mit lokalen Besonderheiten betrachtet werden. Es geht nicht um die Abschaffung von Grenzen, sondern vielmehr um ein neues europaweites Verständnis von Grenzen, die durch ihren dualen Charakter als Brücken fungieren sollen. Als Untersuchungsmechanismus dient neben der Analyse, eine empirische Studie vor Ort, um letztendlich aufzuzeigen wie Grenzen verbinden können. Dabei werden sowohl das Grenzempfinden der Bevölkerung und die Wahrnehmung der einzelnen Grenzraumkategorien im Raum analysiert als auch Faktoren hervorgehoben, die Orte in Bezug zueinander setzen.
de
In the heart of the region Alps-Adria lies a border triangle, consisting of three valleys the Austrian Gailtal, die Italian Val Canale and the Slovenian Save valley. Although the area nowadays appears divided on territorial maps, a mere 100 years ago the three valleys belonged to the same state. Current political borders thus separate a region connected by the same culture, history, economy, architecture and ecology, which has increasingly led to transformations through the influence of the borders, diverse nationalities and policies. Considering the transnationality of the area, these spaces shift from a nationally peripheral location to the centre and connect in new spatial relations. Based on a theoretic consideration of the diversity of the border, possible strategies are developed, offering a spatial dimension to the border. As an individual element, this dimension unites the examined area and overlaps into the various valleys. Assuming this space consist of diverse flexible borders, five different boundaries can be defined, which structure this transnational region. These include the geopolitical-administrative, the biophysical, economic, demographic, socio-cultural and ephemeral boundarie. Throughout the planning process there has been an interplay of these diverse overlapping and interacting levels, which do not necessarily have to be congruent. The aim of this diploma thesis is a review of these border categories and their spatial and cultural dimension and a demonstration of the uniqueness of the area, based on historic considerations alongside contemporary discourses, in order to increase future connections transgressing national borders. The model of a Europe of Regions serves as a point of direction for a united border area, by regarding the valleys as a related unity with local characteristics. This does not imply an abolition of the borders, but rather a new European understanding of borders who function as bridges due to their dual character. Besides a theoretic analysis, an on-site empirical survey serves as a method of examination to demonstrate the ability of borders to connect. Here, the experience of the border by the local population and the perception of the border categories in the area are analysed, as well as factors that correlate the various sites.
en
Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers