Luritzhofer, B. R. (2019). Translozierung von traditionellen Gebäuden in Indonesien mit Schwerpunktregion in Yogyakarta [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2019.51223
Indonesia; Yogyakarta; translocation; field research; vernacular architecture; tradition; process
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Abstract:
Vernakuläre Architektur nimmt im südostasiatischen Raum einen hohen Stellenwert ein und ist tief in der Gesellschaft verwurzelt. Durch seine geografische Ausdehnung und Inselreichtums weist Indonesien eine große Diversität an Bautraditionen auf, welche noch heute bei zahlreichen Typologien in altbewährter Weise angewendet werden. Durch die anwachsende Globalisierung und daraus folgend die Aufnahme von westlicher Lebensauffassungen besteht die Gefahr, dass das Wissen über das Handwerk, die Geschichte hinter den einzelnen Gebäuden und das Bewusstsein der eigenen Identität verloren geht. Beginnend in den 1990er Jahren wurde vermehrt der Handel mit traditionellen Gebäuden intensiviert. Die Methode der Translozierung wird zunehmend zum Instrument zur Beibehaltung der eigenen Kultur und Architektur verwendet. Unter einer Translozierung wird das Versetzen, welches den Ab-und Wiederaufbau beinhaltet, an einen anderen Standort verstanden. Dieser Prozess entwickelt sich zunehmend zum einem Geschäftsmodell. Dabei können sich die versetzten Gebäude so stark verändern, sodass ihre ursprüngliche Form und Konstruktion und dadurch ihre Authentizität verloren geht. Die anfänglichen Kapitel geben Einblick in die Geografie, Demografie und Geschichte des Archipels Indonesien, der Insel Java und der Stadt Yogyakarta. In der Folge wird die traditionelle Architektur Javas beschrieben, um eine Grundlage für die weiteren Kapitel herzustellen und konstruktive und formale Zusammenhänge zu verstehen. Das darauf folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Translozierung. Dabei wird zuerst die Praxis in Europa erläutert, um einen Vergleich mit der indonesischen Sichtweise darzustellen. Anschließend wird beschrieben wer aller an diesem Prozess beteiligt ist, woher die Gebäude ursprünglich stammen und wie der Vorgang einer solchen Versetzung abläuft. Außerdem werden die Gründe und Ursachen für eine Translokation ermittelt und dabei die unterschiedlichen Sichtweisen der Prozessbeteiligten erläutert. Anhand von acht Fallbeispielen werden exemplarisch bereits vollzogene Translozierungen veranschaulicht und das Ausmaß an Transformation und/oder Adaption analysiert. Im anschließenden Teil wird untersucht, ob traditionelle Architektur im Kontext der Translozierung ein adäquates Modell für die zukünftigen Bauaufgaben darstellt. Abschließend werden die Gefahren, Potenziale und Perspektiven anhand der erforschten Ergebnisse dargestellt.
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Vernacular architecture takes a high status to the South-East-Asian culture and is deeply rooted in society. Due to its geographical extent and wealth of islands, Indonesia has a great diversity of building traditions, which are still widely used in numerous typologies. Growing globalization and the consequent inclusion of Western life conception cause a risk to lose the knowledge of the craft, the history behind each building and the awareness of the own identity. Beginning in the 1990s, the trade in traditional buildings was increasingly intensified. The method of translocation is progressively used as an instrument for conservation the own culture and architecture. The concept of translocation is the transfer of a whole building from one place to a new context, including the steps of dismantling and reconstruction. This process becomes more and more a business model. The transferred buildings can change in such a way that their original shape and construction and thus their authenticity is lost. The initial chapters provide insight into the geography, demographics and history of the archipelago of Indonesia, the island of Java, and the city of Yogyakarta. Subsequently, the traditional architecture of Java is described in order to establish a basis for the further chapters and to understand constructive and formal contexts. The next chapter describes the concept of translocation. First of all, the practice in Europe is explained in order to present a comparison with the Indonesian perspective. It then describes who is involved in the process, where the building originally came from, and how the process of such transfer takes place. In addition, the reasons and causes for a translocation are determined and the different perspectives of the process participants are explained. On the basis of several case studies, already completed translocations are exemplarily illustrated and the extent of transformation and/ or adaptation analyzed. The following section examines whether traditional architecture in the context of translocation is an adequate model for future construction tasks. Finally, the dangers, potentials and perspectives are presented on the basis of the researched results.
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Additional information:
Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers