Hammerer, L. (2019). Selbstorganisation im Recruiting : eine kritisch-reflexive Auseinandersetzung [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. http://hdl.handle.net/20.500.12708/79504
Seit der industriellen Revolution wird die Produktion von Waren (und später auch von Dienstleistungen) überwiegend durch hierarchische Organisationsmodelle organisiert. Diese Modelle gehen überwiegend davon aus, dass Organisationen durch kompetente Organisatoren (meist männlich) geplant und durch entspre- chende Regelungen gesteuert werden (müssen), um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Hierarchisch bestimmte Aufgabentrennung und Spezialisierung werden demnach oft als Mittel zur Erzielung einer guten wirtschaftlichen Leistung angese- hen. Das bedeutet, dass die fachliche Meinung derjenigen, die die definierten Teilprozesse durchführen, als weniger wichtig angesehen wird und somit ungenützt bleibt. Als Folge kann daher oftmals beobachtet werden, dass diejenigen, die spezialisierte Teilaufgaben ausführen, die Verbindung zum größeren Ganzen verlieren und sich weniger für ihre Arbeit verantwortlich fühlen. Wenn es nun aber möglich wäre neue Organisationsmodelle zu schaffen, in denen das Wissenspotential und die Fähigkeiten aller MitarbeiterInnen aktiv genutzt werden könnten und in denen sich alle MitarbeiterInnen einbringen und weiterent- wickeln könnten: Wie würden diese Modelle aussehen und wie könnten sie in alltäglichen Prozessen – wie etwa dem Recruiting – umgesetzt werden? Diese Arbeit untersucht Organisationen, die sich der Gestaltung und Nutzung derartiger Modelle gewidmet haben und die Selbstorganisation als geeigneten Mechanismus zur Funktionsweise ihrer Organisation ansehen. Anschließend an einen Überblick über verschiedene theoretische Selbstorganisationskonzepte aus den Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wird ein mit Hilfe der Methodik der Grounded Theory erarbeitetes, empirisch verankertes Modell vorgestellt, das einen Einblick in die Praxis der ausgewählten Unternehmen geben soll.
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Since about the industrial revolution, the production of goods (and later service provision too) has been predominantly organized according to hierarchical organization models. These models are mainly based on the assumption that organizations can (or must) be planned and controlled by competent organizers (mainly male) in order to success. Accordingly, hierarchical division of labour and specialization are often regarded as means of achieving good economic perfor- mance. This often means that the professional opinion of those carrying out defined sub-processes is considered less important and often remains unused. As a consequence, it can be observed that those who carry out specialized subtasks lose sight of the organization’s purpose and feel less committed to their work. What if it is possible to come up with new organizational models allowing all employees getting active use of their knowledge and skills? Organization models where all employees can contribute and develop their talents. How would these models look like and how could they be implemented in processes such as recruiting? This paper examines organizations that have devoted themselves to the design and use of such models and consider self-organization as a suitable mechanism for the functioning of their organization. Following an overview of various theoretical self- organization concepts from the natural, social and economic sciences, an empirical- ly anchored model developed using the methodology of Grounded Theory will be presented and insights into their daily practices end experiences will be outlined.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers