Wolf, A.-P. (2020). Towards life originating de-novo: Strategies how compartmentalization could be induced by a synthetic self-replicator [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2020.59260
Systemchemie; Supramolekulare Chemie; Selbstreplikation; de-novo life
de
Systems Chemistry; Supramolecular Chemistry; Self-replication; de-novo life
en
Abstract:
Mankind has always speculated about the origin of life and sought to understand its own existence. Searching for our origin is a natural thrive of human beings. This leads us to one of the biggest questions in science: how can life emerge from simple molecules and, even more interestingly, how can we achieve this process in the lab starting from inanimate matter? The research group of Prof. Sijbren Otto at the Stratingh Institute for Systems Chemistry at the University of Groningen is driven by unmasking the mystery of the origin of life. This research group aims to build up life-like systems by the bottom up approach using the tools of dynamic combinatoral chemistry based on reversible disulfide chemistry, being already successful in creating self-replicating molecules. According to a common definition, life is defined by the combination of the three fundamental functions reproduction, metabolism and compartmentalization. The Otto group was able to combine self-replication and a primitive metabolism by extending the replicator's catalytic capability from autocatalysis to the Fmoc-deprotection of Fmoc-glycine. This thesis initially aims to address the combination of all three fundamental functions of life in a conceptional way. Specific focus of the present project was to catalyze reactions that will lead to the formation of compartments and hence the combination of self-replication, a primitive metabolism and compartmentalization in a conceptual way. This objective was approached by making use of the known as well as expansion of catalytic activities of the replicator. Via the capped surfactant approach, protected head groups of surfactants were successfully deprotected by the self-replicator, which led to the exploration of the replicator's substrate scope to primary amines until dodecylamine. The new protecting group dSmoc, a double sulfonated analogon of the Fmoc-group, was successfully synthesized, which should increase the water solubility of protected amines finally aiming a further exploration of the substrate scope.The catalytic capabilities of the self-replicator were investigated towards carbon-carbon bond formations, including the Aldol and Knoevenagel reaction, which could potentially be used for the synthesis of surfactants. This work shows that the self-replicator might be able to catalyze the Knoevenagel condensation in water.The introduction of a cascade reaction system including the deprotection of a Smoc-protected organocatalyst by the self-replicator led to new knowledge about reactivities and interactions in such complex mixtures, which expanded the pool of ideas and possibilities for the self-replicator induced compartmentalization. After all, the present project sets a basic fundament for the combination of all three fundamental functions of life in a conceptional way by the exploration of the knowledge about the deprotection kinetics and catalytic capabilities of the self-replicator.
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Seit jeher philosophiert die Menschheit über den Ursprung des Lebens und versucht ihre eigene Existenz zu verstehen. Die Suche nach unserem Ursprung ist ein natürlicher Trieb des Menschen. Dies führt uns zu einer der größten Fragen der Wissenschaft: Wie kann Leben aus einfachen Molekülen entstehen? Wobei sich die noch interessantere Frage stellt: Wie können wir diesen Prozess im Labor ausgehend von unbelebter Materie erreichen? Die Forschungsgruppe von Prof. Sijbren Otto am Stratingh Institut für Systemchemie an der Universität Groningen wird durch das Mysterium über den Ursprung des Lebens getrieben. Diese Forschungsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, lebensähnliche Systeme durch einen Bottom-up-Ansatz mit den Werkzeugen der dynamischen kombinatorischen Chemie auf der Grundlage der Chemie der reversiblen Disulfide aufzubauen. Dadurch gelang es bereits dieser Arbeitsgruppe selbstreplizierende Moleküle zu schaffen. Einer gängigen Definition zufolge wird Leben über die Kombination der drei grundlegenden Funktionen Reproduktion, Metabolismus und die Formierung von Kompartimenten definiert. Die Otto-Gruppe konnte bereits die beiden Funktionen Selbstreplikation und einen primitiven Metabolismus kombinieren, indem sie die katalytische Fähigkeit des Replikators von der Autokatalyse auf die Fmoc-Entschützung von Fmoc-Glycin ausdehnte. Ziel dieser Arbeit war zunächst die Kombination aller drei Grundfunktionen auf konzeptionelle Weise. In diesem Projekt wurden die katalytischen Fähigkeiten eines Replikators über die Autokatalyse hinaus erweitert. Insbesondere wurde die Fähigkeit eines peptidbasierten Selbstreplikators, welcher zuvor in der Forschungsgruppe von Sijbren Otto entwickelt wurde, erweitert, um verschiedene Reaktionen zu katalysieren. Ein besonderer Schwerpunkt des vorliegenden Projekts lag auf der Katalyse von Reaktionen, welche schlussendlich zur Bildung von Kompartimenten führen und damit zur Kombination der drei Grundfunktionen auf eine konzeptuelle Weise. Dieses Ziel wurde durch die Nutzung der bekannten sowie der Erweiterung der katalytischen Fähigkeiten des Replikators erreicht. Über den Ansatz der gekappten Tenside wurden geschützte Kopfgruppen von Amphiphilen erfolgreich durch den Selbstreplikator entschützt. Dadurch wurde der Substratumfang des Replikators auf primäre Amine bis hin zu Dodecylamin erweitert. Die neue Schutzgruppe dSmoc, das doppelt sulfonierte Analogon der Fmoc-Gruppe, wurde erfolgreich synthetisiert, was die Wasserlöslichkeit von geschützten Aminen erhöhen soll und schließlich zu einer erneuten Erweiterung des Substratumfangs führen könnte. Die katalytischen Kapazitäten des Selbstreplikators wurden hinsichtlich Kohlenstoff-Kohlenstoff Bindungsformationen untersucht, mit besonderem Hinblick auf die Aldol- und Knoevenagel-Reaktion, welche schlussendlich für die Synthese von Tensiden durch den Replikator verwendet werden können. Diese Arbeit zeigt, dass der Selbstreplikator in der Lage sein könnte, die Knoevenagel-Kondensation in Wasser zu katalysieren. Die Implementierung eines Kaskadenreaktionssystems, welches die Entschützung eines Organokatalysators durch den Selbstreplikaor beinhält, führte zu neuen Erkenntnissen über Reaktivitäten und Wechselwirkungen in solch komplexen Mischungen, welche die Möglichkeiten zur Selbstreplikator induzierten Formierung von Kompartimenten maßgeblich erweitern. Das vorliegende Projekt liefert einen wichtigen Grundstein für die Kombination aller drei fundamentalen Funktionen des Lebens in konzeptionelle Weise durch die Erweiterung des Wissens über die Reaktionskinetik und die katalytischen Fähigkeiten des Selbstreplikators.