Klemm, S., Strobl, S., & Haubner, R. (2023). Spuren der bronzezeitlichen Kupferverhüttung in der Radmer, Steiermark, Österreich. BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 168(9), 414–424. https://doi.org/10.1007/s00501-023-01362-3
In der Radmer, Steiermark, Österreich wurden mehrere bronzezeitliche Kupferschlackenfundplätze nachgewiesen. Von drei Fundstellen wurden Kupferschlacken und Ofenwandfragmente sowie ein kleiner Kupfergusskuchen unbekannter Zeitstellung werkstoffkundlich untersucht.
Die Plattenschlacken weisen eine homogene Schlackenstruktur auf und enthalten teilweise nicht umgesetzte Erzpartikel in verschiedenen Oxidationsstadien. Teilweise wurden im Vergleich zu anderen Schlacken erhöhte Konzentrationen an Al und K nachgewiesen, was auf die Verwendung von Ton schließen lässt. Bei den Ofenwandfragmenten ist deutlich der Übergang von der aufgeschmolzenen Schlacke zur lehmigen Ofeninnenwand zu sehen.
Der Kupfergusskuchen enthält Sb-O-Verbindungen sowie Delafossit (Cu3Ni2SbO6) jedoch wenig S und As. Dies legt die Vermutung nahe, dass verwitterte Kupfer- beziehungsweise Fahlerze für die Erzverhüttung verwendet wurden.
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In the Radmer, Styria, Austria, several Bronze Age copper smelting sites were identified. Slag pieces, furnace wall fragments, and a copper casting cake from three sites were material-scientifically examined.
The thin plate slags have a homogeneous structure and partly contain unreacted ore particles in different oxidation states. In some cases, higher concentrations of the elements Al and K were detected in comparison to other slags, which suggests the use of clay. The transition from the melted slag to the clay lining of the inside of the furnace wall can be clearly seen in the furnace wall fragments. The copper cake contains Sb‑O compounds and delafossite (Cu3Ni2SbO6) but little S and As. This suggests that weathered copper ores or fahlores were used for smelting.