Fritzl, M., Konrad, M., Strobl, S., & Haubner, R. (2024). Bronze Gewandbesatzteile aus Brandbestattungen vom Fundort Inzersdorf ob der Traisen. BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte, 169(9), 470–482. https://doi.org/10.1007/s00501-024-01502-3
In Inzersdorf ob der Traisen, Österreich, wurden in Brandbestattungen der späten Bronzezeit (ca. 1300–800 v.Chr.) einige Bronzeteile gefunden. Es handelte sich meist um Gewandbesatzteile, die während der Kremierung Veränderungen erfahren haben. Es wurden mehrere gewölbte Bronzeplättchen (sogenannte „Buckelchen“) untersucht, die vermutlich auf ein Leichentuch oder verschiedene Kleidungsstücke aufgenäht waren. Die Stücke werden zuerst mittels mikro-Computertomographie untersucht, um Bereiche mit fortgeschrittener Korrosion zu erkennen. Danach folgten metallographische Untersuchungen. Bei den bronzezeitlichen Metallen ist der Ausgangszustand nicht bekannt, aber es wurden erhebliche Unterschiede in den Gefügen der einzelnen Teile gefunden, die auf die jeweilige Temperatureinwirkung während der Kremierung schließen lassen. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass die Bronze während der Kremierung teilweise aufgeschmolzen ist.
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In Inzersdorf ob der Traisen, Austria, some bronze parts were found in cremations from the late Bronze Age (ca. 1300–800 BC). These were mostly garment trimmings that had undergone changes during cremation. Several curved bronze plates (so-called “Buckelchen”) were examined, which were probably sewn onto a shroud or various items of clothing. The pieces were first examined using micro-computer tomography to identify areas with advanced corrosion. Afterwards they were examined by metallography. The initial state of the Bronze Age metals is not known, but significant differences in the structure of the individual parts were found, which indicate the respective temperature effects during cremation. It was also proven that the bronze partially melted during cremation.