Svanda, N. (2024). Planungswende jetzt! – Transformative Raumplanung für klimafreundliche räumliche Strukturen. In WENDE. PERSPEKTIVE. PLANUNG (Vol. 10, pp. 9–32). TU Wien Academic Press. https://doi.org/10.34727/2024/isbn.978-3-85448-071-6_1
Ohne drastische Änderungen der Ressourcenentnahme und der Landnutzungsänderungen werden die planetaren Grenzen immer weiter überschritten. Zur Erreichung der auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene verankerten Klima- und Bodenziele muss die Raumplanung einen ambitionierten Pfad einschlagen. Ein gutes Leben für alle innerhalb der planetaren Grenzen kann mit einem Weiter-Wie-Bisher und einer nur geringen Reduktion des Ressourcenverbrauchs nicht umgesetzt werden. Um ein klimafreundliches Leben für Alle zu sichern, muss die Aufmerksamkeit vom individuellen Verhalten Einzelner stärker auf die Gestaltung der Rahmenbedingungen und Strukturen verlagern werden, welche den individuellen Handlungsspielraum abgrenzen, einschränken und ermöglichen. Die Planung muss die Menschen systematisch in die Entwicklung von räumlichen Leitbildern miteinbeziehen, mit denen die gerechte, grüne und produktive Stadt und Region anschaulich und erstrebenswert gemacht wird. Dabei sind soziale und ökologische Herausforderungen miteinander zu verbinden und integrierte Lösungen auf allen Planungsebenen umzusetzen. Planung, Politik und Zivilgesellschaft müssen verstärkt die Verantwortung für den Umgang mit begrenzten Ressourcen wie dem Boden übernehmen.